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Link zum aktuellen Messdienerplan

 

Ansprechperson für Hagen und Wildewiese: 

Hagener Straße 31
59846 Sundern (Sauerland)
Tel.: 02393/1276
Frau Christa Neuhaus
c.neuhaus@pr-sundern.de

Die Pfarrei Hagen beschränkte sich jahrhundertelang auf das Gebiet der Freiheit. Der Pfarrbezirk wurde 1809 etwas erweitert, als das Dörfchen Wildewiese und die Gehöfte Saal, Hohenwibbeke und Selbecke hinzu kamen, die bis dahin zu der weitentfernten Pfarrei Schönholthausen gehört hatten. Dort führt von der Kirche aus noch heute ein Weg durchs Gebirge nach Wildewiese, den man den „Hagener Weg” nennt. Demnach sind unter den Kirchgängern noch Hagener Bürger gewesen.

Am 1. Februar 1793 erhielten die Bewohner von Wildewiese und Glinge zunächst für drei Jahre die Erlaubnis, im Zimmer eines neuen Hauses in Wildewiese die hl. Messe lesen zu lassen. Dies geschah durch einen französischen Priester, einen Emigranten, der bei Ausbruch der französischen Revolution 1789 aus Frankreich nach Wildewiese geflüchtet war. Er fand Unterkunft bei einer Familie Lanör (Laneur), die ebenfalls aus Frankreich kam.

Am 23. März 1809 wurde nach einer Verfügung des Generalvikariats in Deutz in einem Protokoll des Großherzoglich Hessischen Schul- und Kirchenrates die landesherrliche Genehmigung erteilt, daß die Kinder von Wildewiese, Saal und Hohenwibbeke nicht mehr nach Rönkhausen, sondern nach Hagen in die Schule geschickt werden sollten. Hierzu gehörte auch das Einzelhaus Lenscheid, das seit 1313 zur Pfarrei Plettenberg gerechnet wurde und an eine Familie Prüns als Lehen vergeben war.

Die gesamte Bevölkerung des Kirchspiels Hagen betrug 1900 516 Seelen, worunter 112 Schulkinder waren, die bis 1903 von einer, und später von zwei Lehrpersonen unterrichtet wurden.

Das Patronat gebührte zunächst den Grafen von Arnsberg als den Fundatoren der Stelle und ging 1368 auf den Erzbischof von Köln als den nachfolgenden Landesherren über. Es wurde 1830 von den preußischen Landesherren ausgeübt und ist laut Vertrag von 1852 an den zuständigen Bischof gefallen.

Neue Kirche

Unter der Leitung des Architekten Heinrich Stiegemann aus Warstein entsteht in knapp dreijähriger Bauzeit die neue Kirche.

Als Hauptgrund für den Neubau wird Platzmangel in der alten Kirche genannt, u. a. auch wegen der großen Zahl der Sommergäste, die alljährlich den Ort Hagen besuchen.

Die neue Kirche nach Süden hin gerichtet bietet nun Platz für 350 Besucher, hat ´aufgefaltete Wände´ und hat ein großes holzgetäfeltes Satteldach. Die Sakristei ist von beiden Kirchen d. h. auch von der alten Kirche aus zugängig.

Die Portaltüren der neuen Kirche zeigen Szenen aus dem Leben des heiligen Nikolaus, dem Kirchenpatron der Gemeinde. Die eindrucksvollen – von den Bildhauern Christoph und Michael Winkelmann aus Günne gestalteten Szenen, zeigen den Bischof von Myra mit Müttern und Kindern, die er nach der Legende aus großer Hungersnot gerettet haben soll.

Die Bilder, plastisch in Kupfer getrieben, erzählen auch die Geschichten von dem zu Unrecht Verurteilten, den St. Nikolaus von dem Henker bewahrte, und von den drei Jungfrauen, die ein gewissenloser Vater als Dirnen auf die Straße schicken wollte. Der Heilige soll ihnen nachts heimlich Geld durchs Kammerfenster geworfen und sie vor ihrem harten Schicksal bewahrt haben.

Am 23. April 1977 wurde das neue Gotteshaus von Seiner Exzellenz, der Hochwürdigste Herr Missionsbischof Bernard Schilling eingeweiht und die Reliquien des hl. Fulgentius und der hl. Basilissa in den Altarstein versenkt.

 

Bilder vom Bau der neuen Kirche

 

Alte Pfarrkirche

 

Die Kirche hat ein größeres Mittelschiff mit zwei kleinen Seitenschiffen. Die Kirche soll im Jahre 1515 gebaut worden sein. Bemerkenswert ist sicherlich eine spätere Randnotiz mit folgendem Wortlaut: „Sie (die Kirche) ist viel älter.” Das Chor der alten Kirche ist einjochig und nach Osten verengt (Blick zum AltarBlick zum Turm). Die Kirche hat im Turm, im Mittelschiff und Chor kuppelartige Kreuzgewölbe, in den Seitenschiffen Tonnen mit Stichkappen. Pfarrer Wenniges bemerkte 1802, daß die Kirche vor einigen Jahren im Mauerwerk um etliche Fuß erhöht und mit einem neuen Dach versehen worden sei. Die mächtigen Pfeiler wurden 1880 verdünnt und abgerundet. In derselben Zeit wurde auch die Sakristei angebaut. Im Innern der Kirche waren nach den Visitationen von 1665, 1716 und 1745 schon drei Altäre vorhanden: Der Hauptaltar zu Ehren des Kirchenpatrons St. Nikolaus, ein Seitenaltar zu Ehren des hl. Hubertus, der früher zuweilen als Mitpatron der Kirche genannt ist, und der andere Seitenaltar zu Ehren der Muttergottes.

Die beiden Seitenaltäre wurden 1891 erneuert, und an Stelle des Hubertusaltares trat der Herz-Jesu-Altar. Das Gruppenbild des St. Hubertusaltares, das Jesus am Ölberg darstellt, im Hintergrund Judas mit einer Rotte Soldaten, wurde laut Empfangsbescheinigung des bischöflichen Kaplans Wiehoff vom 10. August 1915 in das Diözesanmuseum in Paderborn eingeliefert mit dem Vermerk, daß es Eigentum der hiesigen Kirchengemeinde bleibe. Dort hat es dann beide Weltkriege überstanden, bis es von dem jetzigen Pfarrer Kuhnhenne zurückverlangt wurde (vgl. die Abbildung).

Nach einer Restauration schmückt es den Hochaltar als größtes und schönstes Kunstwerk der Kirche. Über diesen Altarschrein schrieb Dr. Magdalene Padberg im März 1975;Dürers Kupferstichpassion von 1508 war die Vorlage Peter von Kolshusens, als er um 1520 die Szene „Christus am Ölberg” schuf. Der Altarschrein ist wahrscheinlich für Hagen gearbeitet worden.

Kolshusen erzählt auf dem Holzrelief ein im 15. und 16. Jahrhundert bevorzugtes Thema, den Beginn des Leidensweges Christi. Mit flehenden Händen betet Jesus im Garten Gethsemane, während Petrus, Jakobus und Johannes eingeschlafen sind. Aus dem Gegensatz zwischen Beter und Schlummernden gewinnt die Darstellung dramatische Kraft.

 

Von ihrem Schöpfer ist nur überliefert, daß der Bildschnitzer später Laienbruder im Kloster Wedinghausen war und 1552 starb. Seine noch vorhandenen Arbeiten sind 1973 erstmalig wieder in der Ausstellung „800 Jahre Wedinghausen” vereinigt worden. Der Arnsberger Heimatbund und die Propsteigemeinde zeigten damals Werke eines Meisters, der als der am besten greifbare Bildschnitzer seines Jahrhunderts im südlichen Westfalen gilt. Nach Keßler erinnert „das krause spätgotische Linienspiel der Gewandfalten” an Veit Stoß und Tilman Riemenschneider.

Verschollen ist das Mittelstück des großen Flügelaltares, den Kolshusen für die Wedinghauser Klosterkirche geschaffen hat. Seine zwölf Apostelfiguren vom gleichen Klappaltar konnten zumindest teilweise gerettet werden. Sie gehören heute dem Landesmuseum Münster. Wohl als zerstört aber muß die zentrale Darstellung des Werkes gelten. Auch sie war dem Leiden Christi gewidmet.”

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